Es sind jetzt über zwei Jahre her, dass ich in Portugal war und damals war ich mir sicher – ich mache das noch mal – richtig! Der Weg in Portugal war zu kurz zu übersichtlich und das, was ich damit erreichen wollte, hatte ich nicht einmal Ansatzweise erreicht.
Vor über einem Jahr hatte ich mir daher vorgenommen, den Weg im Norden Spaniens zu gehen – und zwar die volle Länge. Ich habe Überstunden gemacht, Urlaub gespart und mit meinem Arbeitgeber vereinbart, dass ich die Zeit bekomme um mir eine entsprechende Auszeit nehmen zu können … Der Plan war um Ostern herum sechseinhalb Wochen den Camino Del Norte zu gehen – endlich zu mir zu finden und einen Plan für die Zukunft zu machen …
“Während man Pläne schmiedet, fällt das Schicksal lachend vom Stuhl …”
Es zeichnete sich bereits im Februar ab, dass das Projekt, für dass ich verantwortlich bin, in der ersten Jahreshälfte meine volle Aufmerksamkeit benötigt … als Konsequenz verschob ich meine Reise in den Spätsommer … dann kam COVID-19.
Durch den Lockdown wäre meine Reise ohnehin nicht möglich gewesen … es war also gut, dass ich sie verschoben habe und so plante ich um und informierte mich, besorgte Equipment und je näher der Zeitpunkt rückte um so mehr freute ich mich auf meine Reise … Hinzu kam, dass das gewählte Zeitfenster auf lange Sicht das letzte sein würde, da ich meinen Arbeitgeber wechseln würde und somit erst einmal den Raum schaffen muss auch dort eine solche Gelegenheit zu bekommen.
Am 25. August sollte es soweit sein – der Flieger war gebucht und ich saß quasi auf gepackten Koffern. Die Reisewarnungen für Spanien waren seit Ende Juni aufgehoben – alles sah gut aus …
“COVID-19 ist echt ne Spaßbremse …”
Und dann … vier Wochen vor Start explodierten die Zahlen plötzlich und das RKI sprach eine Reisewarnung aus – erst nur für Katalonien, Aragon und Navarra – Regionen, durch die ich nicht reisen würde aber kurz vor knapp verbreiteten sich die aktiven Fälle wieder über das ganze Land und Spanien wurde erneut zum Risikogebiet – und ehrlich … 6 Wochen in einem fremden Land unterwegs – jeden Tag woanders und mit fremden Leuten in Kontakt sowie in Gemeinschaftsunterkünften schlafen … da kann ich mich auch gleich auf die COVID Station ohne Schutzkleidung begeben …
Ich habe meine Reise also abgesagt, meinen Urlaub verkürzt und bin nun an dem Punkt angelangt, dass ich nach Alternativen suche – Elbsandsteingebirge oder so … aber ehrlich … die Sehnsucht ist groß und ich bin wirklich sehr traurig, dass ich meine Reise wieder absagen und auf unbestimmte Zeit verschieben muss …