In der Nacht haben meine Muskeln in Waden und Oberschenkeln gekrampft, so dass ich sehr schlecht geschlafen hatte. Ich wurde dann gegen 5 Uhr wach – auch weil wieder einige Schnarcher im Raum waren. Nachdem der Tag gestern wieder so regnerisch war und Kleidung sowie Schuhe in der Unterkunft nicht richtig trocken geworden sind, habe ich mich trotz des sonnigen Wetters zu einer Pause entschlossen.
Ich lief also früh los, um nach Colunga zu gehen und von dort aus dann nach Gijon zu fahren. Die Entscheidung diese Etappe zu überspringen habe ich mir nicht leicht gemacht, ein wesentlicher Grund war allerdings, dass die Route fast 15 km entlang einer Landstraße und parallel einer Autobahn führt – das kann zum einen gefährlich werden und zum anderen war das jetzt auch nicht sonderlich attraktiv. Insgesamt übersprang ich so auch nur ungefähr 30 km – das war zu verkraften.
Der Weg nach Colunga war nur knapp 6 km weit – gut zu schaffen – zumal ich auch meine Geschwindigkeit langsam erhöhen kann und so etwas besser voran komme. In Colunga angekommen suchte ich mir ein Kaffee und frühstückte erst mal in aller Ruhe. Im Ort wurde eine Art Sportfest gefeiert – es war wirklich viel los. Ich genoss den Kaffee und mein Brötchen, kaufte mir noch eine kleine Flasche Wasser und legte mich auf die Wiese vor der Kirche in die Sonne, um auf meinen Bus zu warten. Es war echt auch angenehm mal einfach nur in der Sonne zu liegen und zu entspannen.
Etwa eine Stunde später kam der Bus. Ich stieg allerdings einige Kilometer vor Gijon aus, und lief das letzte Stück – ganz einfach wollte ich es mir dann doch nicht machen. Es ging am Strand entlang und letztendlich landete ich an der Strandpromenade. Gijon ist eine größere, typische spanische Stadt – voller Leben, viel los , lautet Bars und Cafés und Unmengen an Menschen.
Ich wanderte noch eine Weile durch Gijon und letztendlich marschierte ich ins Hotel – müde aber auch ganz froh diese Entscheidung getroffen zu haben.
Morgen gehe ich zu Decathlon um mir einen anderen Poncho zu kaufen – mein jetziger hat mich echt verrückt gemacht. Vollkommen ungeeignet bei Starkem Wind und Regen, ging er an den Druckknöpfen immer wieder auf und flatterte rum … das tu ich mir nicht mehr an. Danach fahre ich ein Stück aus Gijon raus und setze meinen Weg nach Aviles fort. Vor mir liegt nun wieder einiges an Küstenabschnitten aber auch noch einige sehr anspruchsvolle Höhenmeter. Ich bin gespannt – auch wie sich das Wetter entwickelt. Ich habe noch rund 360 km vor mir – kann mir also ein bisschen Zeit lassen.
Fazit:
- Pausen sind manchmal nötig und tun dem Körper gut
- Großstädte sind nicht so meins auf so einer Tour … sie sehen im Prinzip gleich aus und sind zum durchqueren wenig attraktiv
- Ich stelle fest, dass mir diese Grüppchen, die mir immer wieder begegnen einfach nur auf den Keks gehen – am schlimmsten sind die deutschen Pilger – einnehmend, laut und poltrig … ich habe viele Pilger unterschiedlichster Nationen getroffen – bei den Deutschen wusste man es immer sofort – warum ist das so?
- Ich freue mich auf morgen