Tag 4 – 2. Etappe – Esposende / Fào

Gestern endete der Tag mit einem unschönen Muskelkater und einem Sonnenbrand an den Waden. Zuerst hielt ich den Sonnenbrand nicht für sonderlich schlimm und machte mir eher sorgen um meine Oberschenkel und meine Füße. Nachdem ich dann aber nach dem Duschen festgestellt habe, dass ich insgesamt ziemlich am Ende mit den Kräften war, bat ich den Herbergsleiter mir doch ein unten liegendes Bett oder eine Matratze auf dem Boden zu geben – Diese Entscheidung sollte sich als ziemlich sinnvoll erweisen.

Ich bezog also Quartier auf einer Matratze auf dem Boden neben der Dachterrasse und relativ bald zeigte sich, dass mein Sonnenbrand wohl doch heftiger ausgefallen sein musste, als zunächst angenommen. Mit zunehmender Zeit rötete sich die Haut immer mehr und das Bein wurde immer heißer. Notdürftig eingecremt und gekühlt habe ich mich erst einmal hingelegt und wollte mich ausruhen bis zum Abendessen.

Als ich mich dann auf den Weg zum Essen machte, stellten sich über 5 Minuten heftige Schüttelkrämpfe ein und ich fror am ganzen Körper.

Nach dem Abendessen hatte ich mich dann auch gleich hingelegt und bin auch trotz des Krachs ziemlich schnell eingeschlafen.

Die Nacht war jedoch sehr unruhig. Die Schmerzen an meinen Waden haben mich immer wieder aufgeweckt und mich gezwungen diese zu kühlen. Nachdem ich um halb drei zum dritten Mal meine Beine unter kaltes Wasser gehalten hatte, und sich der Zustand nicht wesentlich verbessert hat, wurde es Zeit für ein Schmerzmittel, mit dem ich dann auch endlich einschlafen konnte.

Um 6:20 Uhr wurde ich dank der Aufbruchsfreude meiner brasilianischen Nachbarn wach. Der Muskelkater war verschwunden – also waschen, packen und los.

Gegen 6:45 Uhr war ich wieder auf dem Weg in Richtung Esposende. Nachdem es in Vila do Condo schon echt eng wurde mit den Betten und ich keine Lust auf ein Wettrennen mit anderen Pilgern hatte, reservierte ich mir vorab bereits ein Bett in einem nett aussehenden Hostel bei Esposende.

Der Weg verlief wieder weitestgehend an der Küste entlang jedoch ohne Frühstück bekam ich relativ zeitig Hunger so dass ich mich auf die Suche nach einem geöffneten Laden machte. Kaffee und Brötchen Klängen wie eine nicht zu verachtende Abwechslung. Leider hatte um diese Zeit (zumal Sonntags) noch alles zu und Öffnungszeiten scheinen hier ohnehin eher grobe Richtwerte zu sein.

Im sechs Kilometer entfernten Poava de Varzim fand ich schließlich einen Bäcker, der offen hatte und bei dem ich frühstücken konnte.

Frisch gestärkt ging es dann weiter in Richtung Fáo entlang an teilweise menschenleeren Stränden.

nachdem ich gestern überwiegend alleine unterwegs war, sollte ich heute auch Gesellschaft erhalten. Ich kam mit zwei weiteren Pilgern aus Köln und Berlin ins Gespräch und es entwickelte sich eine nette Unterhaltung die bis Fáo anhielt.

Heute hatte ich auch endlich Gelegenheit eine erste längere Pause am Strand zu machen. Kurz bevor der Weg sich nach 15 km in Richtung Landesinnere abzweigte haben wir Halt an einem sehr schönen und leeren Strandabschnitt gemacht und so könnte ich endlich meine Füße in die Brandung des Atlantiks eintauchen und abkühlen.

Die letzten km gingen durchs Landesinnere und uns taten auch langsam wirklich die Füße weh. Auf dem Weg tummelten sich mittlerweile auch immer mehr Pilger und so ahnte ich, dass meine Entscheidung mich vorab um ein Quartier zu kümmern keine schlechte Idee gewesen zu sein schien.

Um 13:30 Uhr erreichten wir dann Fao. Wir hatten Hunger und suchten uns eine Gaststätte und fanden schließlich auch Abseits des offiziellen Wegs eine Taverne, wo man uns sehr lecker für 6 Eiro mit einem kompletten Menü inkl. Getränke und Espresso glücklich machen konnte.

Nachdem wir dort mehr als eine Stunde gesessen, uns unterhalten und ausgeruht hatten, ging es für mich zum Hostel wo ich mich jetzt mit meinen müden Beine ausruhe und die Ruhe genieße.

Fazit 2. Etappe: rund 27 km Wegstrecke, insgesamt fast drei Stunden Pause.

Sonnencreme ist wichtig weil Sonnenbrand ist nicht gut.

Portugiesen sind sehr freundlich und gute Hostels müssen nicht teuer sein

Morgen gehts nach Viano do Castelo – rund 30 km Wegstrecke

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