Tag 3 – Erste Etappe – Vila do Condo

Ich glaube jeder kennt das … die letzten Schritte sind die Schlimmsten … ich bin heute knapp 29 km gelaufen. Und da habe ich 12 ausgelassen – ich wär sonst auch gestorben – soviel ist sicher.

Die Strecke war wirklich schön – entlang an Stränden teilweise vollkommen alleine – herrlichstes Wetter und ein Wahnsinns Blick auf den Atlantik – wenn – ja wenn da nicht der Wind gewesen wäre. Bereits ab dem Hafen im Norden von Porto hatte ich Gegenwind … nicht schlimm aber so, dass ich mich dazu entschlossen habe meine Jacke anzuziehen … und ehrlich das war die beste Entscheidung überhaupt. Je weiter ich nach Norden gelaufen bin, umso stärker wurde der Wind – die letzten 10 km entlang der Küste hatte ich so heftigen Gegenwind dass ich mich hätte dagegen lehnen können und es hätte eine Weile gebraucht, bis ich umgefallen wäre …

Durch den Wind hat sich die Strecke doppelt so weit angefühlt – ich bin quasi konstant gegen einen ordentlichen Widerstand gelaufen und das bei meinem Gepäck von 12 kg – kein Wunder dass meine Füße immer öfter eine Pause wollten. Ich hoffe sehr, dass der Wind morgen wieder etwas nachlässt oder von hinten kommt … sonst kriege ich Heulkrämpfe :).

Inzwischen bin ich angekommen, habe mir ein Glas portugiesischen Rotwein eingeschenkt und versuche auf der Dachterrasse der Herberge zu entspannen und nicht an morgen zu denken. Es ist proppenvoll hier und scheinbar sind einige der Mitpilger der Meinung dass duschen nicht so wichtig ist nach einem so langen Tag – also frische Luft so lange es geht 😉

Insgesamt scheinen einige Pilger das auch als Rennen zu verstehen. Anders kann ich mir das nicht erklären mit welchen Geschwindigkeiten hier manche unterwegs sind. Ich denke, dass ich mir ab und zu eine Herberge leisten werde – jede Nacht mir zehn Leuten in einem Zimmer wird mir dann doch irgendwann Zuviel.

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