Heute war wieder so ein Tag. Früh ging es nicht so los, wie ich gerne wollte, weil meine Kleidung im Wohnzimmer der Herberge eingeschlossen war – vor 7 Uhr war da kein rankommen … also packte ich so erst einmal alles zusammen und wartete. Um 7 nahm ich dann einen Kaffee und brach kurz danach auf. Erstes Etappenziel war Tineo. Mit den leichten Schuhen lief es sich auch ganz gut, so dass ich schnell Strecke machen konnte.
Da Sonntag war, gab’s so früh auch keine weiteren Möglichkeiten zu frühstücken. Ich ging den ganzen Weg und war auch der Annahme, dass das ein leichtes werden würde. Nunja – gemessen an gestern sicherlich – am Ende waren es dann doch einige Höhenmeter und je weiter ich kam, umso schwieriger wurde das Gelände. Nachdem ich die erste Matschroute noch mit meinen Trailrunnern bestritt, habe ich beim zweiten Abschnitt dann doch auf die Stiefel gewechselt – schweren Herzens aber es war eine gute Entscheidung. Der Weg wurde immer matschiger und irgendwann fing es dann auch noch zu regnen an.
Im Großen und Ganzen war die Strecke eher unspektakulär. Viele Feldwege und dank Karl – meinem Wanderstab, der mir hilft, die Balance zu halten, bin ich auch an größeren Schlammlöchern gut vorbei gekommen. Gegen 11 Uhr erreichte ich schließlich mein Zwischenziel – Tineo. Zeit für ein richtiges Frühstück. Ich packte auch noch ein Baguette als Wegzehrung ein. – eine gute Idee, wie sich später noch herausstellen sollte.
Gegen 12 Uhr ging es dann weiter. Es hatte mittlerweile richtig zu regnen begonnen, so dass ich nun gezwungen war, den Poncho anzulegen. Es war kalt, nass und es ging wieder bergauf – diesmal nur um rund 390m auf rund 900m aber es reichte – zumal der Untergrund teilweise in wirklich schlechtem Zustand war. Vorbei an Feldern, Weiden und Zäunen erreichte ich nach eineinhalb Stunden den Gipfel – nur um dann gleich wieder ganz hinunter zu steigen.
Es zog sich – die Muskelschmerzen nahmen langsam zu und nach einigen weiteren km kam ich ca. 6km vor meinem Etappenziel an meine Grenzen. Gut dass ich das Baguette mithatte- so konnte ich mich stärken. Nach vier weiteren km erreichte ich Campiello – die Taverne hatte offen – es wurde Zeit für eine Pause.
Danach ging es zügig – und ein wenig beschwipst zur Herberge … klein aber sehr ordentlich – leider habe ich den schlimmen Schnarcher aus Grado entdeckt – wird also wieder unruhig diese Nacht.