„Bleib liegen … nimm den Bus … es ist so einfach …“ – ich hatte echt zu kämpfen aber alles in mir sträubte sich und ich stand schließlich auf und packte meine Sachen
Ich sortierte meinen kompletten Rucksack neu und letztendlich hatte ich alles gepackt und lief los
Der Weg durch Gernika war relativ unaufgeregt. Es gab ein paar sehr schöne Gebäude und Ecken – aber eigentlich war ich mehr mit meinen schmerzenden Fersen beschäftigt als mit der Umgebung – ich entschloss mich also dazu, etwas zu frühstücken, damit ich Zwei 400 ibus nehmen kann.
Gut 20 Minuten später lief es … ich spürte meine Fersen kaum noch und konnte auch den ersten richtig steilen Anstieg bewältigen – durch Schlamm und die Überreste eines erodierten Weges.
Der Weg führte in einen Eukalyptus Wald durchmischt mit Pinien. Es ging steil bergauf und immer wieder verzweigte sich der Weg … Es ging gut voran und der Wind kühlte immer noch recht gut.
Ich war auf der Suche nach einem Platz, wo ich mich ausruhen konnte – ich befand mich in einem bewirtschafteten Wald. Es war schwierig. Der Weg führte immer höher und tiefer in den Wald – irgendwann spürte ich die Belastung dann doch.
Ich war schon kurz davor aufzugeben – aber endlich gab es ihn – zwei Bäume – nicht zu weit auseinander – erreichbar und kein Unterholz – ich konnte meine Hängematte aufspannen und mich ausruhen – endlich!
Ich blieb etwa eine halbe Stunde – dann ging es weiter – bergauf – bergab immer wieder – es ging durch Weideland, Waldwege hoch und wieder runter und es gab einen sehr steilen, völlig vermatschten Waldweg mit Wurzeln und Steinen. Das war sehr anstrengend aber es hat auch viel Spaß gemacht diesen Weg zu gehen.
Die Strecke sollte heute ohnehin nicht lang werden 18 km waren geplant und 15 km davon sah ich keinen Menschen, weil es durchweg durch Waldgebiete ging – es war sehr erholsam und still – ich konnte für mich sein
Kurz nach 15 Uhr erreichte ich dann mein Etappenziel – Larrabetzu. Ja – die Füße taten weh aber tatsächlich ging es – geschafft war ich trotzdem denn es waren wieder einige Höhenmeter, die ich zu überwinden hatte – die Fitness spielt langsam mit – was mich wirklich bremst sind meine Blasen an den Füßen – es nervt einfach.
Die Herberge ist nett – klein, mitten im Ort, mit genau einem Raum mit 12 Betten – irgendwie ist das lustig. Die Truppe hier ist lustig – deutsche, ein Holländer und drei Engländer – wir trafen uns in der Taverna, aßen etwas und lachten. Der Wein war sehr gut und mit 1,60 das Glas sehr erschwinglich. Es gab Kekse und witzige Gespräche und als der Kopf schwer wurde ging es zurück in die Herberge. Morgen geht es zurück ans Meer – nach Bilbao!
Da ich morgen ohnehin als Pausentag geplant hatte, werde ich diesen nun morgen in Bilbao einlegen.
Ich werde meinen Füßen zuliebe den Bus nehmen und ein bissel Sightseeing in Bilbao machen – danach geht es weiter nach Portugalete – von dort gehe ich weiter. Und den Abend werde vermutlich ich am Strand verbringen.
Fazit: Es ist gut mal einen Tag für sich zu sein, gemeinsam bei Wein und Bier den Tag ausklingen zu lassen ist auch sehr schön
Meine Kekse sind alle – endlich – wieder mehr Platz im Rucksack und 200g weniger Gewicht. Ich freue mich auf morgen!