Tag 20 & 21 Léon nach Murias de Rechivaldo über Villavantes

Der Tag in Léon ging sehr früh los. Um 5:45 klingelte der Wecker – ich wollte noch einmal duschen und dann zeitig los – der Grund … Ich hatte mir die Route vorab angesehen und festgestellt, dass der Weg aus Leon heraus überwiegend durch Industriegebiete an einer Autobahn entlang ging – darauf hatte ich so gar keine Lust – Ich hatte also entschieden den Bis bis zur Stadtgrenze zu nehmen und von dort loszulaufen – die längere Strecke und ungefähr 10 km weiter – als Ausgleich … gegen 7:15 war ich also in Virgen, suchte mir ein kurzes Frühstück und stiefelte los – die Alternative Route sollte 3km länger aber viel schöner sein, da sie nicht entlang einer Hauptstraße verlief. Hinter Virgen ging es über Nebenwege raus und dann einen Hügel hinauf – danach befand ich mich auf einer Art Ebene, durch dienlich der Weg zog.

Mir fiel auf, dass es hier unglaublich viele Störche gab – überall sah man Nester und die Störche flogen umher – teils sehr nahe …

Leider blieb es nicht lange so – es folgten mehrere kleinere Ortschaften und die nächsten km ging es an einer kleinen Straße entlang, auf der aber kaum Autos unterwegs waren.

Gegen Mittag erreiche ich Villar de Mazarife – das offizielle Etappenziel. Ich machte eine kurze Pause, aß etwas und setzte dann meinen Weg fort. Es war der erste Tag, N dem es richtig warm wurde – einerseits war das schön, andererseits war es auch anstrengend. Die letzten km zogen sich gefühlt endlos lange geradeaus an Feldern vorbei – rechts und links der Felder gab es Bewässerungsgräben, in denen das Wasser wohl schon länger stand. Einerseits bedeutete das, dass es viele Mücken gab aber auch viele Frösche, die mich beinahe den ganzen letzten Weg mit ihrem Gequake begleiteten.

Gegen 13 Uhr erreichte ich mein Ziel. Insgesamt waren es rund 29km. Mit der Herberge hatte ich Glück – sie war sauber und außer mir waren nur drei weitere Pilger im Schlafsaal.

Wir saßen abends noch etwas zusammen – für mich ging es dann aber zeitig ins Bett – die Tage sind doch ein wenig anstrengend und ich werde abends schnell müde – zum Glück war die Nacht ruhig undicht konnte relativ gut schlafen.

Um halb sechs war ich dann auch schon wieder wach. Heute sollte es mindesten bis Astorga geben – geplant darüber hinaus. Da es Morgen bis nach Foncesbadon auf 1550m hoch gehen wird, wollte ich die Entfernung etwas reduzieren. Ich habe also meine Sachen zusammengepackt und war bereits halb sieben auf der Straße erneut unterwegs – auf der Suche nach einem Kaffee für ein Frühstück – in Villavantes hatte nichts geöffnet.

Hospital de Óbrigo war der nächste Ort, den ich ansteuerte – ca. 6km entfernt – dort gab es eine berühmte alte römische Brücke, die es zu überqueren galt – ich kam gut voran – zu gut denn dort hatte noch alles zu – also weiter …

Der Nächste Ort war Villares des Óbrigo – dort hatte dann auch endlich eine Bar offen. Ich genehmigte mir eine längere Pause, trank eine. Kaffee und aß eine Kleinigkeit – nach zwanzig Minuten ging es dann auch wieder weiter.

Aber hier ging es wieder weitestgehend durch Natur und Feldwege vorbei an Feldern, Wäldern und über mehrere Hügel. 6km vor Astorga gab eine eine kleine Pilgeroase – ein Ort wo man gegen Spende rasten und etwas frisches essen und trinken konnte – ein toller Ort

Es war nicht mehr Weit bis Astorga – nich vor Mittag hatte ich die Stadt erreicht – Astorga ist eine alte römische Stadt. Es war viel Trubel dort und da es auch noch relativ zeitig war, entschied ich mir etwas Proviant zu besorgen, mich irgendwo hinzusetzen und etwas zu essen – gesagt getan … das ganze dehnte sich etwas aus, so dass ich erst gegen 13:30 wieder zum Aufbruch bereit war.

Ein Blick zum Himmel verriet mir, dass ich eventuell etwas zu lange passiert hatte – man konnte in der Entfernung eine riesige Wolkenwand sehen , die auf mich zukam … bis zu meinem Ziel waren es noch etwa 5km … jetzt galt es mich zu beeilen. Ich hab noch mal alles und ging schnellen Schrittes aus Astorga raus – die Wolkenwand vor Augen – ich wusste, dass ein Gewitter bevorstand.

In nichtmal einer Stunde hatte ich es geschafft, mein Ziel zu erreichen … und mit den ersten Regentropfen durch die Tür zur Herberge gehen. Es ist eine kleine Herberge – da aber die allermeisten Pilger in Astorga bleiben, ging ich davon aus, dass ich die Herberge nicht mit vielen weiteren Pilgern werde teilen müssen – zwei weitere kamen noch …

Morgen geht es dann kontinuierlich bergauf – mein Ziel ist ca. 21km entfernt … und etwa 900 Höhenmeter … bin mal gespannt, wie fit ich inzwischen bin…

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